Sandra Studer
Ihr geheimes Paradies in der Südsee
Insel-Träume: Tonga, ein kleiner Staat am anderen Ende der Welt, hat einen grossen Platz im Herzen der TV-Moderatorin. Ihr Mann hat dort Familie – und Beziehungen zum König, der bald in die Schweiz kommt.
Schweizerischer kann ein Anlass kaum sein: Vom 23. bis 25. August steht ganz Zug im Zeichen des Eidgenössischen Schwing- und Älplerfestes. Zehntausende Menschen werden den Stars im Sägemehl zujubeln – darunter royale Gäste aus der Fremde! Nebst Fürst Albert II. von Monaco auch ein richtiger König: Tupou VI. (60) von Tonga. Das Überraschende: Er ist auf Einladung von Luka Müller (55) da, Ehemann der Moderatorin und Sängerin Sandra Studer (50). Er ist zu einem Achtel Tongaer, und der Inselstaat im Südpazifik ist für das Paar und dessen Kinder Julia (11), Nina (13), Lili (19) und Gian (21) ein Sehnsuchtsort.
GlücksPost: Woher hat Ihr Mann sein tongaisches Blut?
Sandra Studer: Sein Schweizer Urgrossvater heiratete eine Samoanerin, gemeinsam lebten sie auf Tonga. Lukas Grossvater kam dann mit meinem Schwiegervater, als dieser acht Jahre alt war, zurück in die Schweiz.
Sie bezeichneten Tonga einmal als ihr «Familienparadies».
Das ist es. Wobei ich zugeben muss: Bevor Luka in mein Leben trat, wusste ich noch nicht einmal, dass das Land existiert. Er ist wegen verschiedener Projekte zwei Mal im Jahr dort, für mich und die Kinder war es stets ein fernes Traumziel – und am anderen Ende der Welt, wo man nicht einfach mal schnell hinreisen kann. Mit kleinen Kindern sowieso nicht.
Sie haben es, als Ihre Kinder älter waren, aber getan.
Ja, ich war zweimal dort: das erste Mal 2014 und dann letztes Jahr noch einmal.
Und ist es so ein Paradies, wie Sie es sich vorgestellt haben?
Für mich ja. Nicht zuletzt, weil es nur sanften Tourismus gibt. Es ist ein sehr ursprüngliches Land, ohne Luxus und nicht überall erschlossen, etwas für Entdecker. Die traumhaften Strände sind so, wie sie die Natur gemacht hat und nicht «usebützlet», da liegen auch mal Algen herum. Und was ich besonders schön finde: Tonga gehört den Leuten, die dort leben, ist noch nicht zu sehr von ausserhalb beeinflusst.
Wie wurden Sie dort empfangen?
Das werde ich nie vergessen: Da steigst du am anderen Ende der Welt aus dem Flugzeug und wirst sofort umarmt von Menschen, die dich als deine Familie ansehen. Tatsächlich hat Luka auf Tonga mehr Verwandte als in der Schweiz. Die heissen übrigens auch Müller und sind sehr stolz darauf – besonders auf die Ü-Pünktchen im Namen, was dort natürlich total aussergewöhnlich ist (lacht).
Wie haben Sie die Menschen dort erlebt?
Tonga ist eine entschleunigte Welt, dort ticken die Uhren langsamer. Die Menschen sind total entspannt. Das hat auch Luka im Blut: Er ist ein entspannter, sehr ausgeglichener Mensch. Irgendwie habe ich meinen Mann noch besser verstanden, als ich die dortige Kultur erlebt habe. Ein Schlüssel, um Luka ganz zu kennen, liegt offenbar in Tonga.
Haben auch Ihre Kinder etwas Tongaisches geerbt?
Auch sie haben diese Entspanntheit, sind manchmal fast «unterspannt» (lacht). Da bin ich das komplette Gegenteil, ziemlich nervös! Auch die etwas dunklere Hauttönung haben sie wohl von dort.
Könnten Sie sich vorstellen, in Tonga zu leben?
Oh nein, da wäre es mir zu ruhig, und ich müsste meine ganze Familie und meine Freunde einpacken! Aber zwei, drei Monate dort zu bleiben, das schon. Das werden Luka und ich wahrscheinlich auch eines Tages machen.
Sie haben erwähnt, dass Ihr Mann oft für seine Projekte in Tonga ist. Worum geht es da?
Zum einen gehört ihm ein kleines Hotel, die Seaview-Lodge. Die Müller-Familienstiftung investiert zudem in Solar-, landwirtschaftliche und auch Entwicklungsprojekte. Zum Beispiel wurden solarbetriebene Tuk-Tuks entwickelt, in den Anbau der Kava-Pflanze investiert, aus der ein traditionelles Getränk hergestellt wird, und beim Wiederaufbau geholfen, nachdem letztes Jahr Wirbelsturm «Gita» über die Insel gefegt war und grosse Verwüstung angerichtet hatte.
Kam so auch der Kontakt zum König zustande?
Weil Luka ihm zeigen wollte, was er in seinem Land so macht, wurde er aufgefrischt, kennengelernt haben sie sich aber schon viel früher. Lukas Vater hatte Kontakt zu König Tupous Vater. Dieser wiederum schickte seinen Sohn Anfang der 80er-Jahre in die Schweiz, um Deutsch zu lernen. Luka war damals etwa 17, und der heutige König lebte drei Monate bei seiner Familie in einem alten Bauernhaus in Steinhausen. Die beiden haben sich bestens verstanden und sind zusammen um die Häuser gezogen.
Werden Sie Seine Majestät dann auch privat treffen?
Ja, wir haben König Tupou zu uns zum Abendessen eingeladen. Ich habe ihn ja noch nicht kennengelernt und muss zugeben: Ein bisschen nervös bin ich schon. Ich werde bei Luka noch ein Kürsli machen müssen, wie ich mich zu benehmen habe (lacht).