Mein Leben, meine Gefühle
Schwingerkönigin und «Donnschtig-Jass»-Schiedsrichterin Sonia Kälin (34)
Das Schicksal beschert uns Tage der Freude und der Trauer – und immer wieder grosse Emotionen. Die GlücksPost hat bei Schweizer Stars nachgefragt, was sie in ihrem Leben besonders geprägt hat.
Verletzungsbedingt trat die vierfache Schwingerkönigin im Januar vom Wettkampfsport zurück. Das private Glück half der Sportlerin und Sekundarlehrerin über die schwerste Zeit ihres Lebens hinweg. Im Mai gab sie dem Bewegungsexperten für Körper und Geist Stefan Halter (31) ganz in Weiss das Ja-Wort. Eine spannende Herausforderung hat Sonia Kälin diesen Sommer als neue Schiedsrichterin im «Donnschtig-Jass» angenommen. Am 8. und 15. August 2019 (SRF1, 20.05 Uhr) ist sie nochmals im Einsatz.
Mein erster Kuss
Als ich 16 Jahre alt war, begegnete ich im Ausgang diesem einen Jungen. Er war der erste Mensch, der mich als Frau und nicht als Mädchen oder Kumpel anschaute. Zum Abschied küsste ich ihn spontan auf den Mund. Er wurde dann offiziell mein Freund. Als er jedoch nach ein paar Wochen mehr von mir wollte, machte ich sofort Schluss.
Mein wichtigster Mensch
Das ist mein Mann Stefan. Ich habe ihn geheiratet, weil ich mit ihm alt werden und viele tolle Sachen erleben möchte. In meinem Umfeld gibt es aber auch andere sehr wichtige Menschen für mich – beispielsweise meine Eltern oder meine Geschwister.
Mein glücklichster Tag
Unsere kirchliche Hochzeit im vergangenen Mai war sicher einer meiner glücklichsten Tage. Wir konnten alles nach unseren Wünschen vorbereiten und haben das Fest von frühmorgens bis spät in die Nacht zusammen mit lieben Menschen in vollen Zügen genossen. Ich versuche aber, jeden Tag glücklich zu sein.
Meine schlimmste Angst
Ich habe panische Höhenangst. Erst kürzlich musste ich auf der Schulreise vor den Augen meiner Schüler im Seilpark abgeseilt werden. So haben sie gesehen, dass Frau Kälin auch nur ein Mensch mit Gefühlen ist und keine Maschine, die immer alles kann.
Mein traurigster Moment
Meine schwere Knieverletzung am Frauenschwingfest 2017 war sehr traurig. Einerseits waren da die starken körperlichen Schmerzen, doch was in diesem Moment im Kopf abging, tat fast genauso weh. Es fühlte sich an, als würde alles, was ich mir als Schwingerin in den letzten 16 Jahren aufgebaut hatte, vor meinen Augen wie ein Kartenhaus zusammenbrechen. In diesem Moment war ich echt hilflos. Genauso fühlte ich mich auch, als ich mein Eringer-Muneli leblos im Laufstall fand. Es hatte sich bei einem unerklärlichen Unfall selber erhängt. Es war schrecklich.
Meine schönste Kindheitserinnerung
Ich bin auf einem Bauernhof in der Region Einsiedeln aufgewachsen. Die Tiere gehörten zu meinen besten Freunden. Ich liebte es, mit den kleinen Geisslein zum Bach zu spazieren und sie dort frei herumhüpfen zu lassen. Dabei hatte ich den Geruch des Frühlings in der Nase und spürte die warmen Sonnenstrahlen im Gesicht. Und das Hühner-Fangis war mein grosses Hobby. Wenn ich dann ein Huhn erwischte und es mit den Flügeln flatterte, bekam ich aber Angst und weinte. Das sind einmalige Erinnerungen.
Mein grösster Stolz
Am meisten freue ich mich über Dinge, die ich aus eigenem Antrieb geschafft habe – und die mir wohl niemand zugetraut hätte wie meine vier Titel als Schwingerkönigin. Ich finde es auch extrem cool, dass sich mein Einsatz und mein Ehrgeiz gelohnt haben und ich nach wie vor für viele tolle Projekte engagiert werde.
Mein stärkstes Herzklopfen
Wenn ich vor vielen Leuten auftreten und eine Leistung erbringen muss, bin ich jeweils sehr nervös. Meine neue Aufgabe als Schiedsrichterin im «Donnschtig-Jass» bereitet mir auch jedes Mal Herzklopfen, aber das ist gekoppelt an eine riesige Vorfreude – und somit ein tolles Gefühl.