Allergiegeplagter Hund in Not
Ihr Vierbeiner soll nicht mehr in der freien Natur herumtollen können? Das darf nicht sein, sagte sich sein Frauchen.
Nicht nur Menschen leiden an Allergien. Auch Tieren kann eine solche Autoimmunreaktion das Leben massiv erschweren. So erging es dem Ungarischen Jagdhund Stan. Sein Frauchen Kirsten Armitage dachte zuerst, der siebenjährige Rüde habe Flöhe, als er vor drei Jahren plötzlich anfing, sich überall wie verrückt zu kratzen. «Seine ganze Haut, besonders am Bauch, wo das Haar so dünn ist, war mit roten Punkten übersäht», erzählt Kirsten. Doch weder Antifloh-Shampoo noch das Desinfizieren von Stans Schlafplatz und Decke halfen weiter. Stan kratzte sich nach wie vor wund. Nach Spaziergängen im Grünen war der Juckreiz besonders schlimm. Nur am Meeresstrand, wo keine Pflanzen wachsen, blühte der siebenjährige Rüde auf und sprang herum, wie Kirsten es sich zuvor von ihm gewöhnt war.
Der Tierarzt tippte schliesslich auf eine Pollenallergie. Doch die Diagnose allein half Stan noch nicht weiter, denn für Hunde gibt es keine Medikamente oder Therapien, die die Krankheit lindern könnten wie beim Menschen. «Wir konnten doch nicht für jeden Spaziergang ans Meer fahren», sagt Kirsten, die in Manchester (GB) wohnt. Mit einem Sinn fürs Praktische probierte sie, die Pollen von Stans empfindlicher, besonders betroffener Bauchseite fernzuhalten: Sie schneiderte ihrem Liebling einen hautengen, elastischen Overall aus Lycra.
Mit seinem «Body» ist er nun geschützt. Er kann sich wieder im hohen Gras austoben oder durch Büsche stöbern – und bleibt dabei beschwerdefrei. «Manche Leute schauen mich schon komisch an, weil ich meinen Hund im Sommer und bei bestem Wetter mit einem Ganzkörper-Anzug ausführe. Aber im Winter, bei Schnee und Eis brauchen wir den nicht – da gibt es ja keine störenden Blütenpollen.»
Stan scheint zu verstehen, dass und wozu er den Anzug braucht: «Kaum hole ich seine Leine vom Haken, packt er das Lycra-Teil und bringt es mir. Dann stellt er sich so hin, dass ich es ihm überziehen kann und hebt brav jede Pfote, um hineinzuschlüpfen. Der Stoff scheint ihn überhaupt nicht zu stören – manchmal bleibt Stan den ganzen Tag über angezogen.»
Der angenehme Nebeneffekt: «Stan haart nicht in die Wohnung. Ich kann seine Haare abends einfach von seinem Anzug ausbürsten. Und mit der Mode kann ich jetzt auch gehen.» Der Vierbeiner hat sogar schon eine kleine Garderobe mit verschiedenen Overalls. «Manchmal gehen wir im Partnerlook spazieren», sagt Kirsten und lacht.