Mario Grossniklaus
Afrikanische Auszeit vor dem Stress
Im «SRF Jahresrückblick» lässt der Moderator Ereignisse von 2018 Revue passieren. Sein persönliches Highlight ist eine abenteuerliche Reise.
Für ihn ist der Dezember die anstrengendste Zeit des Jahres! Mario Grossniklaus (42) hat dann – nebst seinen Verpflichtungen als Moderator und stellvertretender Redaktionsleiter der «Tagesschau», Stellvertreter von «Arena»-Dompteur Jonas Projer sowie Präsentator diverser Sondersendungen – eine weitere Aufgabe. Die hat es in sich: Mit seinem Team produziert er den «Jahresrückblick», den er und Cornelia Boesch am 12. und 19. Dezember (20.50 Uhr, SRF1) moderieren.
«In fünf Tagen muss die ganze Sendung im Kasten sein – abgesehen von den Beiträgen, die wir extra für den ‹Jahresrückblick› produzieren. Die drehen wir zum Teil schon vorher», erläutert Mario Grossniklaus der GlücksPost. Der «Jahresrückblick» als eigenständige Sendung ist sein Baby, er hat das Konzept mitentwickelt. Seit 2013 präsentiert er darin eine Auswahl an Ereignissen des ausgehenden Jahres, welche die Welt und die Schweiz bewegten. «Es ist aber nicht nur die stressigste, sondern auch die beste Zeit im Jahr», präzisiert er. Gut, konnten der Berner und sein Freund Roman (42) vorher noch eine richtige Auszeit nehmen. Ganz nach ihrem Geschmack: Massentourismus-Reisen sind nicht ihr Ding. Sie wollen ein Land und seine Menschen möglichst ursprünglich kennenlernen. «Wir fahren gerne in die Ferien, wenn andere es nicht tun, meist im November, Januar oder Februar. Dafür können wir an Orte gehen, an denen wir eine Winter-Pause bekommen.»
Just vor dem «Jahresrückblick»-Stress besuchte das Paar Namibia. Aber anstatt sich in den teuersten Lodges einzuquartieren und von Guides durchs Land führen zu lassen, entdeckten es die beiden auf eigene Faust. «3200 Kilometer sind wir gefahren! Das ist schon speziell, da bist du eine Stunde lang unterwegs, und kein Mensch kommt dir entgegen. Dafür musst du aufpassen, dass dir kein Zebra vors Auto läuft!» Mario und Roman besuchten die Kalahari-Wüste im Osten des Landes, die Namib im Westen. Letztere gilt als älteste Wüste der Welt und hat die mit bis zu 380 Metern höchsten Dünen. «Auf eine solche bin ich morgens um sechs Uhr gestiegen. Es war ziemlich anstrengend.» Natürlich besuchten sie auch Nationalparks – wieder ohne Führer. «Wir wussten, wir dürfen auf keinen Fall aus dem Auto steigen. Denn man sieht die Löwen nicht, die lauern.» Auch bei einer Panne gilt es, auszuharren: «Man muss etwas Vertrauen und genug Wasser haben, um im Ernstfall zu warten, bis jemand vorbeifährt und helfen kann.» Hilfe herbeitelefonieren geht nicht. Von Mobilfunkantennen keine Spur. «Das ist schon gewöhnungsbedürftig, sich total von der elektronischen Kommunikation zu verabschieden», meint er. «Aber es hilft beim Abschalten. Du musst dich mit dir und der Umwelt beschäftigen, das tut gut.»
Für Mario Grossniklaus war diese Reise der «erste grosse Fuss», den er auf den afrikanischen Kontinent gesetzt hat. Er war als Korrespondent kurz in Südafrika, als Nelson Mandela verstorben war. «In Afrika ist es so anders als in anderen Weltgegenden. Das hat mir bestätigt: Ich muss rasch wieder raus – meine Faszination für Menschen und Kulturen ist riesig. Die will ich ausleben!» Auch gerne wieder in Afrika, obwohl er weiss, dass Namibia eine Ausnahme ist. «Das Land ist vergleichsweise einfach zu bereisen. Als Nächstes will ich das afrikanische Leben kennenlernen, das Touristen meist nicht zu sehen bekommen.»