Salar Bahrampoori
«Ja, es tut wahnsinnig weh»
Seit seiner Kindheit ist der TV-Mann ein Auto-Fan, liebt seine Sendung «Tacho» deshalb umso mehr – auch wenn sie ihm manchmal den Angstschweiss auf die Stirn treibt. Doch damit ist bald Schluss.
Herrje – schön weiterfahren, nicht abstürzen! Ein Stossgebet zum Himmel kann hier wahrlich nicht schaden. Gefühlt senkrecht schiebt sich der Bagger am Rand der Kiesgrube hoch, hebt an gewissen Stellen bedenklich ab. Armer Salar Bahrampoori (39)! Er sitzt als Beifahrer im Gefährt, während seine Kollegen die von ihnen eingefädelte Überraschung filmen – und dabei schadenfroh grinsen. Eine neue Folge von «Tacho» wird gedreht, Thema Baumaschinen, weshalb das Team bei einer Firma für Kies und Beton in Niederbipp BE zu Besuch ist.
Etwas blass um die Nase ist Salar schon, als er wieder unten ankommt. «Ich hatte tatsächlich Angst», gibt der TV-Mann zu. «Zwar vertraue ich dem Profi am Steuer, aber ich bin trotzdem froh, dass ich es heil überstanden habe. Nicht dass zum Abschluss noch ein Unfall passiert!» Zum Abschluss … Per Ende Jahr wird die Sendung abgesetzt. «Wir sind an den letzten Folgen, und ja, es tut schon wahnsinnig weh. Wir sind alle mit so viel Herzblut dabei, deshalb ist es für uns natürlich eine bittere Pille, die wir schlucken müssen», sagt er in einer kleinen Drehpause. Trotzdem versuche er, es sportlich zu nehmen: Im Rahmen der Sparmassnahmen bei SRF seien Änderungen im Programm abzusehen gewesen, jetzt habe es halt sie getroffen.
Dass dem Bündner, der auch «Glanz & Gloria» moderiert, die Sendung so am Herzen liegt, ist kein Wunder. Er liebt Autos, hatte schon als Kind an allem Freude, was fährt. «Ich habe bereits als Vierjähriger Autos gezeichnet – in Form des Porsche Carrera 911, bis heute mein Traumauto.» Mit 14 habe er in den Sommerferien im Iran, wo sein Vater herkommt, das Fahren gelernt. Heute legt er auch berufsbedingt rund 40 000 Kilo-meter jährlich zurück – mit seinem Porsche, diesen Traum hat er sich erfüllt. Der Sportwagen sei, betont er, ein Alltagsauto. Darin hätten seine zwei Hunde Platz, obendrauf ein Gepäckträger für Ski. Der TV-Mann ist ein begnadeter Wintersportler, sauste auch im Sommer oft am Wochenende über die Gletscher-Pisten. Dabei kann er sich am besten vom Alltagsstress erholen. «Ich führe ein schnelles Leben und brauche zwischendurch Ruhe – aber vor Menschen, nicht im Sinne von ‹Füsse hochlegen›.»
Er mag Tempo. «Ich bin ein Geschwindigkeits- und Adrenalin-Junkie», gesteht er, «sei es auf Ski oder im Auto.» An die Regeln halte er sich aber. Und je mehr er auf die 40 zugehe, desto vorsichtiger und vernünftiger werde er. «Bussen zum Beispiel hatte ich in den letzten zehn Jahren kaum.» Und davor? Auch mal den Führerschein abgeben müssen? «Kein Kommentar», sagt er und windet sich ein wenig. «Das ist verjährt, jugendliche Dummheit!»
Spannend … aber der TV-Mann hat Glück: Er wird für den Dreh der Abmoderation verlangt. Und dann ist ein langer, aber interessanter Drehtag zu Ende. «Mit diesen riesigen Maschinen fahren – damit ist ein Bubentraum in Erfüllung gegangen», sagt Salar Bahrampoori noch. «Ich bin wirklich dankbar dafür, was ich durch ‹Tacho› alles erleben durfte. Wobei ich anmerken möchte, dass es zwar immer nach Spass aussieht, dass aber auch viel Arbeit dahintersteckt.» Und manchmal flatternde Nerven – wie heute bei seinem Bagger-Höllenritt!