«Jetzt bin ich im Leben angekommen»

Turbulente Monate liegen hinter der Schlager­sängerin, die sich im April von ihrem Mann getrennt hat. Nun kehrt langsam der Alltag zurück. Ihren 40. Geburtstag und das 20-Jahr-Bühnenjubiläum feiert sie aber bewusst still und leise.

Gut gelaunt sitzt mir Monique nach dem Fotoshooting gegenüber. Sie trinkt eine Tasse Kaffee, checkt ihr Handy und wartet auf einen Termin im Tonstudio, um die letzten Titel ihrer neuen CD einzusingen.

GlücksPost: Vor 20 Jahren haben Sie Ihr erstes Lied aufgenommen.
Monique: Ja, 1997 schrieb Carlo Brunner für mich «Die kleinen Wunder dieser Welt». Damit durfte ich an der Schweizer Vorausscheidung für den «Grand Prix der Volksmusik» teilnehmen und qualifizierte mich fürs Finale. Nach diesem ersten TV-Auftritt begann meine Gesangskarriere.

Träumten Sie schon als Kind davon, Sängerin zu werden?
Überhaupt nicht. Ich stand als Zehnjährige im Berner Kursaal erstmals auf der Bühne. Eigentlich wollte ich später Automechanikerin werden. Weil das in den Augen meines Papis aber kein Beruf für ein Mädchen war, machte ich eine kaufmännische Ausbildung. Dank des Sieges am internationalen «Grand Prix der Volksmusik» in Erfurt (D) mit «Einmal so, einmal so» durfte ich mein musikalisches Hobby dann zum Beruf machen, und mein Leben hat sich total verändert.

Diesen Titel singen Sie auch heute noch bei jedem Auftritt.
Ich habe ihn einmal weggelassen, und alles ging schief. Seither fehlt das Lied nicht mehr in meinem Programm. Es hat mir so viel Glück gebracht.

Was haben Sie mit Ihrem Leinenkleid von damals gemacht?
Es hängt im Kleiderschrank. Ich werde es nie weggeben. Es sind so viele Erinnerungen und unvergessliche Momente damit verbunden. In einem Täschchen vorne am Rock steckt immer noch der kleine Bergkristall drin, den mir Francine Jordi damals als Glücksbringer geschenkt hat.

Auf ein grosses öffentliches Jubiläumsfest auf der Bühne verzichtet Monique. Auch weil die Veröffentlichung ihrer zehnten CD auf Anfang des nächsten Jahres verschoben wurde. Ihren runden Geburtstag am 14. Oktober feiert die Berner Frohnatur ebenfalls im ganz kleinen, privaten Rahmen, zusammen mit ihren Liebsten.

Sie werden 40. Macht Ihnen diese Zahl Mühe?
Nein, denn ich bin schliesslich immer noch jung! Vielleicht habe ich die 40 etwas missbraucht für meine – bitte in Anführungs- und Schlusszeichen – «Wechseljahre». Ich habe die Figur, die Frisur und den Mann gewechselt.

Im April überraschte Monique mit der Nachricht, dass sie sich von ihrem Mann Kaspar (42) getrennt hat. In Dani Kopp (45) fand sie eine neue Liebe. Seit Juli wohnt das Paar im Kanton AG in einer –
5 1/2-Zimmer-Wohnung.

Ihre schicksalhafte Begegnung ist nun ein Jahr her.
Ja, ich wurde für eine Schlagerreise auf einem Flussschiff engagiert, Dani war als Cruise-Manager dabei. Nach und nach hat sich aus Sympathie Liebe entwickelt.

Damals trugen Sie Ihre Haare noch lang. War Ihr Freund mit der Kurzhaar-Frisur einverstanden?
(Sie lacht schallend) Ehrlich? Ich habe ihn gar nicht gefragt. Ich muss mich wohlfühlen. Aber Dani hat sich nicht in die Sängerin Monique, sondern in die Privatperson Monika verliebt. Bei unserer ersten Begegnung war ich übermüdet und ungeschminkt, trug die Brille, einen Schlabberpulli, die Haare waren zum Pferdeschwanz zusammengebunden. Also ich hätte mich nicht in mich verliebt. Mehr denn je nehme ich mir jetzt die Freiheit, mich so zu zeigen, wie ich bin.

Was meinen Sie damit?
Ich bin im Alltag gerne ungeschminkt. Seit ich 13 Jahre alt bin, trage ich privat eine Brille, in der Öffentlichkeit aber Linsen. Und diese machen mir immer öfter Probleme. Nun greife ich sogar auf der Bühne vermehrt zur Brille.

Und warum die kurzen Haare?
So weit ich denken kann, waren meine Haare immer lang. Ich habe diese Mähne inzwischen so satt! Vor jedem Auftritt musste ich sie auf heisse Lockenwickler eindrehen, ein Mega-Aufwand. Jetzt ist alles viel einfacher. Und ich kann Sie beruhigen: Meinem Schatz gefällt die neue Frisur.

Vor zwei Jahren haben Sie über 20 Kilo abgenommen. Wie schwer fällt es Ihnen, das Gewicht zu halten?
Ich habe damit kein Problem. Die Dukan-Diät dauerte 18 Monate. Während dieser Zeit gewöhnt man sich an die neue Art der Ernährung mit viel Gemüse und Fleisch. Inzwischen darf ich längst auch wieder Kohlenhydrate essen, wenn auch nicht mehr täglich. Und ich habe mit Joggen begonnen, benütze zudem das eine oder andere Fitnessgerät.

Ziehen Sie zum runden Geburtstag Bilanz über Ihr bisheriges Leben?
Ich stand immer auf der Sonnenseite, das möchte ich betonen. Ich habe schöne Jahre mit Kaspar verbracht, und wir haben drei grossartige Kinder, die ich über alles liebe. Ich wollte Mami sein und habe meine musikalische Karriere gerne etwas zurückgesteckt. Es ist schön, die Kinder aufwachsen zu sehen und sie zu begleiten. Je älter sie werden, desto weniger wollen sie aber bemuttert werden. Trotz der räumlichen Trennung bleiben wir eng miteinander verbunden. Die Kinder sind jeweils am Wochenende bei mir beziehungsweise bei uns und so weit wie möglich auch in den Ferien. Wir haben genug Platz, und jedes Kind hat sein eigenes Zimmer.

Sie wirken sehr glücklich und zufrieden, aber auch nachdenklich.
Ich bin im Leben angekommen, möchte nichts aus meiner Vergangenheit missen. Alle positiven wie negativen Erfahrungen haben mich zu der Frau gemacht, die ich heute bin. Ich gehe meinen Weg und lasse mich nicht davon abbringen, egal ob es den anderen passt oder nicht. Mit Dani habe ich dabei einen ganz tollen Mann an meiner Seite, der mich liebt und auf Händen trägt. Er unterstützt mich auch in meinem Bestreben, wieder vermehrt meine musikalische Leidenschaft auszuleben. Ich finde, die Zeit ist reif dafür.

Wie steht es um Ihre Wünsche und Träume?
Zum Geburtstag wünsche ich mir nichts weiter als Gesundheit, viel Ruhe und ein feines Essen mit meinen Liebsten. Träume muss man immer haben, aber manchmal geht das Leben andere Wege als geplant. Ich habe geheiratet und in der Kirche Ja gesagt, weil ich davon ausging, dass meine Ehe für immer hält. Dieser Traum ist nun leider geplatzt.


Zum 40. Geburtstag gibt es ganz viel ­Liebe. Monique wird von Dani ­verwöhnt und auf Händen getragen.