Gute Vorbereitung
Wenn jemand eine Reise tut
Das Klima, die Mitnahme von Medikamenten, die Auswirkung der Zeitverschiebung, Barrierefreiheit im Hotel: Das sind nur einige Dinge, die ältere Menschen beachten sollten, wenn sie verreisen.
Wenn jemand eine Reise tut, so kann er was verzählen …», heisst es im Gedicht des deutschen Schriftstellers Matthias Claudius. Damit es nur Positives ist, sollten ältere Leute ihre Ferienpläne unbedingt mit dem Hausarzt besprechen. Bei Herz- und Lungenerkrankungen etwa kann ein Flug gefährlich sein, beim langen Sitzen im Bus besteht Thrombosen-Gefahr.
Sind die Ferien dann gebucht, beginnt die Vorbereitung. Zwar ist das Reisen heutzutage komfortabel, aber es kann besonders für ältere Menschen anstrengend und eine gesundheitliche Herausforderung sein. Dazu kommt, dass zum Beispiel nicht jedes Hotel barrierefrei ist und auch die Besorgung von Medikamenten schwierig werden kann. Umso wichtiger ist es deshalb, frühzeitig mit der Planung zu beginnen. Hier sind die Tipps.
Adressen
Hinterlegen Sie bei einer Person Ihres Vertrauens Ihre Reiseroute mit Adressen und Telefonnummern. Ebenso die Kontaktinfos des Hausarztes.
Impfungen
Je nach Ferienort und Reisezeit sind sie notwendig oder werden empfohlen. Informieren Sie sich beim Reiseveranstalter oder Tropeninstitut, und besprechen Sie sich mit dem Hausarzt – nehmen Sie Medikamente, kann es zu Reaktionen mit dem Impfstoff kommen.
Klima
Es wird vor allem von der Sonneneinstrahlung, Temperatur- und Windverhältnissen bestimmt. Je nach deren Kombination wirkt sich dies positiv oder negativ auf das gesundheitliche Befinden aus. Asthmatiker zum Beispiel können bei allergenreiner Luft aufatmen, wie sie an der Nord- und Atlantikküste herrscht. Nicht zu heiss und feucht sollte es für jene sein, die Herz-Kreislauf-Probleme haben. Keine Extreme, was die Sonne und Temperaturen betrifft, mögen Rheumatiker. Besprechen Sie sich mit dem Hausarzt.
Körperliche Beeinträchtigungen
Können Sie gut Treppen steigen oder muss es im Hotel barrierefrei sein? Wie breit sind die Türen des Liftes und der Zimmer? Für Rollstuhlfahrer und Rollatorbenutzer kann dies entscheidend sein. Kommen Sie klar in einer Badewanne mit Haltegriff oder benötigen Sie eine Dusche? Lassen Sie sich diese Auskünfte schriftlich geben. Generell gilt: Informieren Sie Reiseveranstalter und Hotel über körperliche Einschränkungen, damit diese wenn möglich die nötigen Vorkehrungen treffen können.
Medikamente
Sie sind nicht in allen Ländern erhältlich. Müssen Sie regelmässig welche einnehmen, achten Sie darauf, dass Sie genug dabeihaben. Fliegen Sie, nehmen Sie einen Teil der Medikamente ins Handgepäck. Dann sind Sie versorgt, sollte der Koffer später ankommen.
Lassen Sie sich eine Bescheinigung des Arztes geben (in Englisch), auf der steht, was Sie haben, welche Medikamente Sie in welcher Dosierung einnehmen. Tragen Sie diese immer bei sich. Medikamente heissen nicht überall gleich. Erkundigen Sie sich im Vorfeld, wie Ihr Medikament im Ferienland genannt wird.
Ganz wichtig ist, bei Medikamenten die Zeitverschiebung und veränderte Medikation zu beachten. Sind Sie zum Beispiel Diabetiker und reisen über verschiedene Zeitzonen, verlängert sich der Tag, wenn Sie nach Westen fliegen – dadurch brauchen Sie möglicherweise mehr Insulin. Nach Osten wird der Tag kürzer und Sie benötigen weniger. Besprechen Sie sich mit dem Hausarzt!
Informieren Sie sich über den Transport von Medikamenten. Insulin etwa transportieren Sie bei einer längeren Autofahrt in einer Kühlbox. Legen Sie es aber nicht neben die Kühlakkus, sonst gefriert es und wird unbrauchbar.
Reise
Brauchen Sie Hilfe beim Gehen oder Treppensteigen, melden Sie dies frühzeitig bei der Fluggesellschaft oder Bahn. Informieren Sie die Reisebegleitung über mögliche Beschwerden. Wichtig ist dies vor allem bei Flug- und Seereisen.
Nehmen Sie für die Sicherheitskontrolle am Flughafen eine Bescheinigung für Ihre Medikamente mit. Schrittmacherpatienten wird empfohlen, eine Kopie des EKGs (Elektrokardiogramm) dabei zu haben. Das Gerät sollte gewartet, die Batterien kontrolliert sein. Herzschrittmacher und «Ersatzteile» machen in der Regel bei den Sicherheitschecks am Flughafen und beim Flug keine Probleme. Besprechen Sie dies trotzdem mit dem Hausarzt.
Versicherung
Erkundigen Sie sich über die Leistungen der Kranken- (und Invaliden-)Kasse, und schliessen Sie wenn notwendig Zusatzversicherungen ab.
Infos
Was in die Reiseapotheke gehört, bei Auto-, Bus-, Flug- und Seereisen wichtig ist, einen Knigge für Touristen – das und mehr Tipps rund ums
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