Bezaubernd schön – und edel

Frühling ist Katzenbaby-Zeit: Auf Bauernhöfen erblicken sie das Licht der Welt, in privaten Haushalten – und viele auch in den diversen Zuchten: Rassekatzen. Sie sind nicht besser als andere Büsi, aber eine gewisse Besonderheit kann man ihnen nicht absprechen: Bengalkatzen etwa sind wahre Schönheiten, wie Leoparden fürs Wohnzimmer. «Sie waren in den letzten Jahren sehr in Mode», erzählt denn auch Alfred Wittich, Präsident des Helvetischen Katzenverbandes (FFH). Sind sie nicht wahnsinnig teuer? «Eine Rassekatze kostet
üblicherweise ab 1000 Franken, Bengalkatzen gehören zu den teureren. Es ist auch eine Sache von Angebot und Nachfrage: Allzu viele Züchter gibt es in der Schweiz nicht.» Die häufigsten Rassekatzen hierzulande sind aber Maine Coon, Norwegische Waldkatze sowie Britisch Kurzhaar.

Wer sich für eine Rassekatze entscheidet, sollte sich nicht nur vorher gut über die Bedürfnisse der Tiere informieren, sondern beim Kauf auch die Augen offen halten. «Es gibt dubiose Anbieter, die günstigere Preise machen, aber die Tiere beispielsweise illegal aus dem Osten importieren», erzählt Wittich. Eine Garantie, dass sie gut gehalten worden und gesund sind, fehlt in solchen Fällen, ein Stammbaum meist ebenso. «Dieser gehört beim Kauf einer Rassekatze dazu, genau wie ein Impfausweis, sogar ein Arztzeugnis darf man ungeniert verlangen.» Selbst in der Schweiz gebe es fragwürdige Verkaufspraktiken, beispielsweise, dass Züchter, um Konkurrenz zu vermeiden, nur kastrierte Katzenbabys verkaufen. «Auch wenn es andere Studien gibt: Viele Fachleute sagen, dass eine zu frühe Kastration der Entwicklung der Tiere schadet», meint Wittich. Bei allen Fragen  rund ums Thema Rassekatzen könne man sich bei den Vereinen des Helvetischen Katzenverbandes informieren (www.ffh.ch).

Manch Tierfreund mag sich -fragen: Wieso überhaupt ein solch «edles Tier» anschaffen? «Für einige spielt eine Rolle, dass Rassekatzen meist seit Generationen als Wohnungskatzen gehalten werden und daher kaum einen Drang nach Freigang haben», sagt Wittich. «Aber vor allem einfach aus Freude an den schönen Tieren.»