Maja Brunner
«Mein neues Leben mit 65»
Zeit für Veränderung! Die Sängerin und Schauspielerin stellt sich einer besonderen Herausforderung: Sie wagt sich fürs TV aufs Tanzparkett! Ein Unterfangen, das zu ihrer derzeitigen Situation passt.
Ein ganz besonderes Kribbeln im Bauch hält Maja Brunner (65) derzeit auf Trab! Sie steckt mitten in den Vorbereitungen für ihren Auftritt in der SRF-Show «Darf ich bitten?» – als Tänzerin. «Ich denke mehrmals täglich an den 20. Mai, wenn es so weit ist», sagt sie. «Einerseits freue ich mich irrsinnig, mich von einer anderen Seite zu zeigen. Andererseits denke ich: Hoffentlich blamiere ich mich nicht bis auf die Knochen!» Auf der Bühne zu stehen und aufzutreten, sei sie sich als Sängerin und Schauspielerin zwar gewohnt. «Aber das ist ganz anders – weil mir auf dem Tanzparkett die Selbstsicherheit bislang fehlt. Diese muss ich mir noch erarbeiten.»
Deshalb übt sie auch fleissig für die drei Tänze (Tango, Disco-Foxtrott und Walzer), die sie in «Darf ich bitten?» präsentiert. «Den Ehrgeiz, es sehr gut zu machen, habe ich schon!», betont Maja Brunner. Dazu hat sie die perfekte Unterstützung in Mark Stalder (23): Der ehemalige Turniertänzer und vierfache Schweizer Meister im Standard probt mit ihr. Und sie hätte sich keinen anderen Profi wünschen können. «Er ist ein hervorragender Tänzer – und mir sehr sympathisch. Das ist deswegen besonders wichtig, weil man sich bei den Tänzen sehr nahe kommt. Da muss man sich schon sehr gut riechen können – und das ist bei uns der Fall.» Er habe ihr die Hemmungen nehmen können, sei sehr geduldig und auch diplomatisch. «Mark lobt mich mehr, als mich zu tadeln. Er weiss auch, was er von mir einfordern kann.»
Für Maja Brunner kam die Anfrage goldrichtig. «Es ist für mich die Gelegenheit, mich körperlich wieder mal so richtig zu betätigen.» Seit sie nicht mehr so oft als Sängerin, sondern mehr als Schauspielerin auf der Bühne steht, sei dies etwas weniger geworden. «Ich bin aber gar nicht so unsportlich, wie ich dachte. Zudem habe ich mit Pilates-Stunden begonnen, was unterstützend für Haltung und Gleichgewicht ist.» Ideal sei zudem beim Tanzen, nebst dem Körper gleichzeitig auch das Gehirn zu trainieren, da sie Schritte, Abläufe und Bewegungen erlernen müsse.
Eine Herausforderung, die perfekt zu ihrem neuen Leben passt, in dem sich in den letzten Monaten einiges verändert hat. «Angefangen hat es damit, dass ich im vergangenen Sommer meine Wohnung ausgemistet und mich von vielem getrennt habe, was ich nicht mehr brauche und mir zur Last wurde.» Sie habe darauf ihr Daheim in Schindellegi SZ etwas umgestaltet – mit Erbstücken ihrer verstorbenen Eltern wie antikem Spiegel oder Kommode sowie einem neuem Tisch aus Olivenholz und auffälligen Stühlen mit schwarzweissen Streifen. Wenig später ging es mit einer nächsten Entscheidung weiter: Die Künstlerin verpasste sich spontan einen neuen Look. «En alte Zopf abgschnitte», kommentiert Maja Brunner ihre Kurzhaarfrisur, die sie an einem Morgen aus dem Augenblick heraus beschloss. «Ich bin immer noch sehr zufrieden damit und habe dafür viele Komplimente bekommen!»
Nichts verändert hat sich zwar in ihrem Liebesleben, sie ist auch ohne Partner glücklich. Anders ist jedoch, dass es immer mehr brauchen würde, um sich von ihrem Single-Status zu verabschieden. «Mir geht es gut so, wie es ist. Nicht, dass ich nicht offen wäre für eine neue Liebe. Aber ich bin keineswegs mit herausgefahrenen Antennen unterwegs.» Und alleinstehend sei sie schon gar nicht mit ihrem Umfeld von Familie und Freunden. «Ich müsste wohl mehr aufgeben, als ich gewinnen würde bei einer neuen Beziehung.» «Schuld» daran haben auch fünf kleine Lieblinge, die ihr ans Herz gewachsen sind – die beiden Kinder (5½ und 3) ihrer Nichte Nadja sowie die drei Kinder (6, 4 und jährig) ihres Ex-Partners Philipp Mettler. «Es ist wunderschön, sie von Geburt an aufwachsen zu sehen. Ich geniesse es, mit ihnen zu spielen, herumzuturnen, zu basteln und Ausflüge zu machen – so, wie mir auch ihre Kuscheleinheiten und ihre Aufmerksamkeit guttun.»
Denkt sie dabei oft daran, wie es wäre, wenn sie selbst Kinder gehabt hätte? «Ja, aber ich kann es nicht schlüssig beantworten. Eine schlechte Mutter wäre ich sicher nicht gewesen, ich hatte Kinder immer sehr gern, bin ein verantwortungsvoller Mensch. Aber es ist müssig, darüber nachzudenken, was wäre wenn.» Hätte es den richtigen Moment denn mal gegeben? «Kinder waren in meinen Partnerschaften nie ein Thema – hinzu kam die Karriere, und irgendwann war es zu spät.»
Mit 65 nun einen Gang herunterzuschalten – als Pensionierte –, käme nicht in Frage. «Nichts mehr zu arbeiten, kann ich mir nicht vorstellen.» Sie hat zwar nicht mehr so viele Auftritte als Sängerin wie früher, dafür ist sie als Schauspielerin umso mehr im Einsatz. Als Nächstes tritt sie im musikalischen Lustspielklassiker «Der schwarze Hecht» im Zürcher Bernhard-Theater auf (Premiere: 8.11.), eine weitere Komödie mit Erich Vock ist für 2018 schon fest eingeplant. Ebenfalls nächstes Jahr ist sie zudem singend unterwegs – mit ihrem Bruder Carlo Brunner und den Krüger Brothers.
Maja Brunner: «Was könnte besser zu mir passen, als der Udo-Jürgens-Song ‹Mit 66 Jahren, da fängt das Leben an, mit 66 Jahren, da hat man Spass daran!›»
Let’s Dance!
In der SRF1-Samstagabendshow «Darf ich bitten?» (20.5., 20.10 Uhr) treten vier Prominente in drei Runden zum einmaligen Tanzwettbewerb an. Nebst Maja Brunner wagen sich Sängerin/Schauspielerin Fabienne Louves, Schwinger Remo Käser und Sänger Michael von der Heide aufs Parkett – mit ihrem jeweiligen Tanzprofi. Das Publikum entscheidet per Televoting, wer aus ihrer Sicht die Herausforderungen am besten gemeistert hat. Sandra Studer führt durch den Abend.
Mit Spass bei den Proben: Maja und der Berner Tanzprofi Mark.