Florian Ast
Ein Baby und ein Jubiläum
Nach einigen turbulenten Jahren ist der Mundartrocker wieder voll da. Er blickt beruflich auf 20 Jahre Bühnenpräsenz zurück und privat nach vorn: Der Sänger wird bald zum zweiten Mal Vater.
Eigentlich wäre 2013 ein Jubeljahr für Florian Ast (41) gewesen. 20 Jahre war es her, dass er – gerade 18 geworden – seinen ersten Plattenvertrag unterschrieben hatte. Doch 2013 war ihm gar nicht nach Feiern zumute. Deshalb zelebriert er jetzt, vier Jahre später, 20 Jahre Bühnenpräsenz. «Das war eine Idee der Plattenfirma», erläutert er der GlücksPost. «Ich fand sie gut. Es ist cool, eine 5-CD-Box mit 75 eigenen Hits herauszugeben. Das können nicht viele.»
Der Musiker hat sich wieder gefangen. Das grosse Chaos in seinem Leben begann 2011 – durch seine Liaison mit Sängerin und Duettpartnerin Francine Jordi (39), für die er seine Ehefrau nach sieben Jahren verlassen hatte. Für viele war Florian der böse Bube im Spiel – spätestens, nachdem er das Schlagerschätzchen nach nur knapp einem Jahr Beziehung gegen eine Neue austauschte. Eine Schlagzeile jagte die nächste, jeder Aspekt der Beziehung wurde öffentlich durchleuchtet.
«S’Läbe isch schön» liess sich Flöru damals auf den Unterarm tätowieren. Als müsste er sich immer wieder daran erinnern. Ja, die letzten Jahre waren hart. Dabei hatte es Florian bis zur verhängnisvollen Affäre immer verstanden, sein Privatleben unter Verschluss zu halten. Die ganze Schlammschlacht tat ihm weh. Vor allem, als auch noch behauptet wurde, er fülle die Konzerthallen nicht mehr, weil die Fans seine amourösen Eskapaden nicht goutierten.
Irgendwann wurde ihm alles zuviel. Er gab 2013 seinen Rücktritt bekannt. «Das war eine unüberlegte Äusserung. Mir war schon damals klar, dass ich nie mit Musik aufhören würde – ich kann ja nichts anderes», sagt er. Bereits zwei Jahre nach seinem Rücktritt veröffentlichte er «Kurz & bündig». Ein Album, das nicht so recht durchstarten wollte. Auch Flöru findet heute: «Es hat einfach keinen roten Faden. Da fehlt etwas.»
In den schlimmen Jahren des Francine-Debakels starb auch Florians geliebter Hund Sir Paul. Der Neufundländer hatte ihn fast überallhin begleitet. Florian erzählt von einer Episode, als er einen Auftritt im Schweizer Fernsehen proben sollte. Sein Manager passte in der Garderobe auf Sir Paul auf. Der machte sich aber davon und flitzte zu Herrchen auf die Bühne. «Er wollte immer bei mir sein, lief mir immer nach», erinnert sich Florian. «Wie der Meister, so der Hund.» Wie Sir Paul könne auch er nicht allein sein, konkretisiert er. «Ich war mein Leben lang praktisch immer in einer Beziehung. Ich brauche das.» Doch wer, was, wie und wo, das behält er nun für sich. Er hat aus seinen Fehlern gelernt. Und in Sarnen, dieser abgelegenen Kantonshauptstadt Obwaldens, fällt es leicht, das Privatleben vor neugierigen Blicken zu schützen. Als Florian vor zwei Jahren zum ersten Mal Vater wurde, war das eine grosse Überraschung. Niemand wusste, dass er überhaupt liiert war. Und nun kommt der nächste Paukenschlag: Es wird erneut Vater. Aber mit einer neuen Partnerin. Seit einem Jahr ist er mit einer St. Gallerin zusammen. Die beiden erwarten in den nächsten Wochen ihr erstes gemeinsames Kind. «Ich freue mich sehr darauf. Vater sein ist unbeschreiblich.»
Im Herbst geht es auf Tour. Ast meint: «Am liebsten wäre ich einfach nur Musiker. Ich bin ein schlechter Prominenter.» Er kann nach wie vor nicht nachvollziehen, warum die Menschen an ihm und seinem Privatleben interessiert sind. «Ich bin doch gar nicht so wichtig.» Er steht lieber auf der Bühne. «Dort fühle ich mich sicher. Das kann ich. Da habe ich keine Hemmungen.»