Winterzeit – Erkältungszeit

Kaum sinken die Temperaturen, hört man ­wieder an jeder Ecke schnupfen, schniefen, niesen und husten. Erwischt es uns eiskalt, brauchen wir besonders viel Wärme und Ruhe.

Die Nase kitzelt, der Hals kratzt. «Hatschi!» – und schon hat es auch Sie erwischt. Ja, die Winterzeit bringt nicht nur gemütliche Kuschelstunden und Pistenspass mit sich, sondern ist leider auch die Erkältungssaison. Schnell wird aus dem ersten Niesen ein richtiger Schnupfen, wir fühlen uns müde, kränklich, es melden sich Kopf- und Gliederschmerzen und die Körpertemperatur steigt. Aus dem Trockenheitsgefühl im Hals werden Halsschmerzen, Schluckweh, dann wandern die Viren zu den Schleimhäuten der Bronchien, und es stellt sich auch noch ein lästiger und hartnäckiger Husten ein. Eine typische Erkältung eben. Immerhin: Die Auslöser sind Viren und mit diesen kann der Körper ganz gut umgehen. Wer sonst gesund ist, hat bei einem grippalen Infekt im Normalfall keinen Grund zur Sorge. Nur bei einem besonders schweren Verlauf oder bei chronischen Erkrankungen sollte ein Arzt konsultiert werden.

Vorsicht, Eindringlinge!

Im Winter sind wir besonders anfällig für Erkältungen. Kein Wunder: Wir sind seltener an der frischen Luft, ernähren uns weniger gesund. Zusätzlich wird unser Immunsystem durch trockene Heizungsluft und manchmal auch wegen zu starker Unterkühlung geschwächt. Beides vermindert die Durchblutung der Schleimhäute und trocknet sie aus – und gerade sie sind die erste Abwehrstelle für die Erkältungsviren. Am häufigsten stecken wir uns durch Tröpfcheninfektion an. Das heisst, über Erreger, die beim Niesen, Husten und Naseputzen in der Luft herumfliegen und eingeatmet werden. Sind die Schleimhäute jedoch nicht abwehrbereit, können Viren leichter eindringen.

Ebenso ist in der Erkältungs- wie auch in der Grippesaison beim Händeschütteln und Berühren von Gegenständen die Gefahr erhöht, dass wir uns anstecken. Häufiges Händewaschen und ab und zu desinfizieren sind zwar gut – aber längst keine Garantie. Schnell sind wir angesteckt. Bis zu den ersten Symptomen dauert es etwa zwei bis fünf Tage.

Geduld macht gesund

Ruhe, viel Schlaf und grosse Mengen Tee helfen, eine Grippe zu überstehen. Hinlegen und wenn nötig die Symptome bekämpfen, ist die beste Therapie. Seien Sie geduldig, denn wegzaubern lässt sie sich sowieso nicht. Wer glaubt, durch Ignorieren oder Ausschwitzen beim Sport könne man der Bettruhe entkommen, täuscht sich: Eine verschleppte Grippe kann sogar richtig gefährlich werden. Eine sogenannte Superinfektion – dabei kommt es im Verlauf der Erkältung auf den anfälligen Schleimhäuten zu einer Ansiedlung von Bakterien – belastet den Körper zusätzlich stark.

Um die typischen Beschwerden wie Halsschmerzen, Schnupfen und Husten zu lindern, gibt es zahlreiche Medikamente und Mittel. Erkältungstees, -bäder, Wadenwickel, Inhalationen, Nasenspray, Hustensirup, Lutschtabletten, Schmerzmittel, homöopathische Tropfen oder Globuli und Co. können durchaus sinnvolle Helfer sein. Dank ihnen fühlen Sie sich wohler, schlafen besser und können so womöglich auch die durchschnittliche Erkrankungsdauer von ungefähr neun Tagen etwas verkürzen.

Abwehrbereit

Stärken Sie Ihr Immunsystem! Das hilft, Erkältungen abzuwehren oder wenigstens zu verhindern, dass daraus eine hartnäckige Nasennebenhöhlenentzündung oder eine langwierige Bronchitis entsteht. Ernähren Sie sich ausgewogen mit viel frischem Obst und Gemüse, Mineralstoffen, aber auch Eiweiss, Fett und Kohlenhydraten. Frische Luft stärkt unsere Abwehrkräfte. Also: Warm anziehen und ab nach draussen! Das tut gut – zumindest solange Sie nicht stark frieren. Am besten also, wenn dabei auch gleich der Kreislauf richtig in Schwung kommt. Wie wäre es mit Walking, Schneeschuhwandern, Langlauf oder Skifahren? Wer nicht drum herumkommt, viel Zeit drinnen zu verbringen, sollte darauf achten, dass die Räume nicht zu stark geheizt und die Luftfeuchtigkeit – empfohlen wird ca. 50 Prozent – nicht zu niedrig ist. Ausserdem: Immer genügend trinken.

Nebst der Einnahme von Vitamin C und Zink wirken auch pflanzliche Mittel wie Sonnenhut, Echinacea, immunsystemstärkend. Kalt-Warm-Reizungen härten den Körper ab und stärken das Herz-Kreislauf-System. Aber bitte nur anwenden, wenn Sie
gesund sind. Ist bereits eine Erkältung im Anmarsch, sollten Sie darauf verzichten. Dass der Konsum von Nikotin und Alkohol ebenfalls belastend ist, das weiss wohl jeder selbst.

Ein grosses Plus für die Gesundheit: Stress vermeiden und es in der kälteren Jahreshälfte zur Abwechslung mal gemächlich angehen und genügend schlafen. Das klingt doch gar nicht mal so übel, oder? Kommen Sie erkältungsfrei durch den Winter!

Erkältung oder Grippe?

Die Erkältung

ist eine Infektion, die die oberen Atemwege betrifft und auch grippaler Infekt genannt wird. Sie beginnt mit langsam auftretenden Erkältungssymptomen wie Schnupfen, Halsschmerzen und Husten, häufig treten die Symptome erst nacheinander auf. Wenn, dann kommt es nur zu leichtem Fieber. Ausgelöst werden kann eine Erkältung durch rund 200 verschiedene Arten von Viren, und sie dauert meist nicht länger
als eine Woche an.

Eine Grippe

hingegen, die durch Influenza-Viren ausgelöst wird, beginnt mit plötzlichem, hohem Fieber von bis zu 41° C, starken Glieder- und Kopfschmerzen und Husten. Schnupfen tritt dabei jedoch nur selten auf. Eine Grippe verursacht meist starke Erschöpfung, diese kann zwei bis drei Wochen dauern. Für Säuglinge, ältere und immunschwache Menschen kann sie gefährlich sein. Gegen die Grippe hilft die Stärkung des Immunsystems nicht, sondern nur die Grippe-Impfung.