Anna Maier
Was bedeutet die Trennung jetzt für ihre Kinder?
Acht Wochen nachdem die Moderatorin ihren Urs kennengelernt hatte, waren Hochzeit und ewiges Zusammenbleiben beschlossene Sache. Jetzt ist Schluss: Die dreifache Mutter ist ausgezogen. Für die Kinder bricht damit eine Welt zusammen – ihre heile Familienwelt.
Die Nachricht kam letzte Woche überraschend: Anna Maier (38) trennte sich nach sieben Jahren von ihrem Ehemann, dem Piloten Urs Bruggisser (49), und ist mit den gemeinsamen Kindern Julie (5) und Nio (3) aus dem Familienheim am Hallwilersee ausgezogen. Sie ist jetzt alleinerziehende Mutter. Schon wieder. Die 14-jährige Lena aus der Ehe mit Radio-Moderator Marc Jäggi (40) wuchs nach der Trennung ebenfalls bei Anna auf. Den einzigen Kommentar zum Ende ihrer zweiten Ehe gab die Radio- und TV-Moderatorin dem SRF-Magazin «Glanz & Gloria»: Sie werde sich über die Gründe nicht äussern und keine Auskünfte zu ihrem aktuellen Privatleben geben. Nur dies: «Wir haben uns gemeinsam zu diesem Schritt entschieden.»
Wie ihre Kinder mit dem einschneidenden Ereignis fertigwerden? «Es ist eine grosse Anstrengung», meint der Berner Psychologe Philipp Ramming, Präsident der Schweizerischen Vereinigung für Kinder- und Jugendpsychologie. «Kein Kind will, dass sich seine Eltern trennen», sagt er zur GlücksPost. «Für sie ist das ein Erdbeben. Das familiäre Gefüge fällt auseinander. Das Leben wird kompliziert: Ein Elternteil ist weniger oder nicht mehr anwesend. Wohnort und Umfeld können sich verändern. Das Hin und Her zwischen zwei Wohnorten ist aufwendig. Im Leben von Vater und Mutter gibt es neue Personen, mit denen sich das Kind arrangieren muss.»
In der Zeit während und nach der Trennung brauchen die Kinder besonders viel Zuwendung. Das Problem: «Gerade in dieser Phase sind die Eltern stark mit sich selbst beschäftigt, und es besteht die Gefahr, dass sie die Bedürfnisse und Nöte der Kinder zu wenig wahrnehmen», erläutert Ramming. «Paradoxerweise müssen Eltern gerade dann, wenn sie möglichst wenig miteinander zu tun haben wollen, vieles bereden und abmachen.» Eine gemeinsam durchdachte Organisation der Zukunft ist ausschlaggebend, wie gut Kinder die Trennung im Laufe der Zeit verarbeiten. «Gerade kleine Kinder denken oft, sie seien schuld am elterlichen Streit. Und der Weggang des einen Elternteils lässt sie fürchten, dass auch der andere geht.» Es sei deshalb sehr wichtig, den Kindern, auch wenn sie noch klein sind, die neue Situation zusammen auf kindgerechte Art mitzuteilen. Auch das Kind muss seine Gefühle – ob Angst, Trauer oder Wut – ausdrücken können.
Faktoren, die aus Sicht von Philipp Ramming die Bewältigung für die Kinder erleichtern, sind, dass Vater und Mutter sich nicht vor den Kindern streiten, respektvoll miteinander umgehen und zusammenarbeiten. So leben sie vor, dass man Konflikte zu einem konstruktiven Abschluss führen und fair miteinander umgehen kann, auch wenn man sich nicht mehr mag. Zentral ist für die Kinder der Fortbestand einer guten Beziehung zu beiden Eltern. Die Eltern sollten den Kontakt des Kindes zum ehemaligen Partner unterstützen und sich auf keinen Fall vor den Kindern negativ über ihn äussern. «Eine Ehe kann man auflösen, einen Vertrag kündigen, aber Elternschaft ist unkündbar. Die Familie besteht aus Sicht der Kinder weiter, Vater und Mutter bleiben eine gewünschte Einheit», so Ramming.
Diese Empfehlungen leben der deutsche Schauspieler Sky du Mont (69) und seine Frau Mirja (40) exemplarisch vor. Sie sind seit einigen Monaten getrennt, wie erst letzte Woche bekannt wurde. Sky wohnt weiterhin bei der Familie in Hamburg, verbringt viel Zeit mit seiner Noch-Ehefrau und den gemeinsamen Kindern Tara (14) und Fayn (9). Trotz Trennung zeigen sich die du Monts einander ausgesprochen zugewandt und wohlwollend, sind sogar zu zweit unterwegs. Auf den grossen Altersunterschied angesprochen, hatte Sky schon vor längerer Zeit gesagt: «Wenn ich kein fitter Ehemann mehr bin, stehe ich Mirja nicht im Weg.» Diese pragmatische, selbstlose Einstellung ist ein Hauptgrund, dass aus den beiden Ehepartnern so schnell Freunde wurden, die es zum Wohl ihrer Kinder schaffen, das so wichtige, gewohnte Familiengefüge zu erhalten.