Platzangst
«Erst ein Hypnotiseur befreite mich von meiner Angst»
Kein Medikament und kein Arzt waren in der Lage, ihr zu helfen. Leah war überzeugt, dass sie wegen ihrer extremen Platzangst das Haus nie würde verlassen können.
Eine fröhliche junge Mama sitzt mit ihrem vergnügten Kind auf einer Parkbank. «Dass ich heute mit Eliana einfach so hier ausspannen kann, das fühlt sich so frei an», sagte Leah Dearing (20) in einem Interview mit der Zeitschrift «Frau im Trend».
Endlich geht es ihr gut. Wieder. Denn noch vor einem halben Jahr dachte die Britin aus Gravesend, dass sie niemals wieder einen warmen Sommertag im Freien geniessen könnte. Denn die alleinerziehende Leah war besessen von Angst. Einer ihr unerklärlichen Angst vor der Welt ausserhalb ihres Hauses. Panikattacken überfielen sie, sobald sie auch nur einen Fuss über die Schwelle setzte. «Das Herz pochte dann wie wild, sodass ich dachte, ich müsste sterben.» Neben Atemnot und Schwindel kamen auch heftige Brustschmerzen hinzu – so, als ob sie einen Herzinfarkt hatte.
«Ich habe jede Kleinigkeit, die ich benötigte, im Internet bestellt. Die Versandgebühren waren mir total egal. Hauptsache, ich musste nicht raus.» Leahs Angststörung nennt sich Agoraphobie – besser bekannt als Platzangst. Sie war ganz plötzlich über sie gekommen – gleich nach Elianas Geburt im Mai 2015. «Mein Kind hatte falsch herum in meinem Bauch gelegen. Das waren unvorstellbare, grausame Schmerzen, die ich zwölf Stunden aushalten musste.» Schliesslich holten die Ärzte den Säugling per Kaiserschnitt.
«Als ich mein Baby im Arm hielt, das war das Schönste überhaupt», erzählt Leah. Dennoch: Die traumatische Geburt hatte mehr als nur eine grosse Narbe auf ihrem Bauch hinterlassen. Sie hatte unmerklich die Angst in ihr ausgelöst. Vermutlich würde sie sich heute noch vom Leben draussen verbarrikadieren, wäre sie nicht auf einen Zeitungsartikel über den in Grossbritannien sehr bekannten Hypnotiseur Robert Hisee gestossen. Es hiess darin, dass er mit seiner Kunst sogar Depressionen und Phobien heilen könne. Phobien wie ihre! Und weil weder Medikamente noch die Hausbesuche des Psychologen Leah halfen, nahm sie im vergangenen Februar Kontakt mit dem Hypnotiseur auf.
«Im April stand er vor meiner Haustür. Er begrüsste mich, und mir fiel gleich diese beruhigende, warme Stimme auf», erzählt Leah, die Hypnose früher für einen Humbug gehalten hatte. Sie hatte genau mit Hisee besprochen, was dann geschehen würde. Ob sie daran glaubte? Das wusste sie selbst nicht! Robert Hisee packte sein Pendel aus: eine altmodische, schwere Taschenuhr an einer Kette. Leah legte sich auf die Couch. «Ich habe seinen Worten gelauscht, mich entspannt – und dann weiss ich nur noch, dass er mit den Fingern geschnippt hat.» Eine Stunde verging. «Angefühlt hat es sich wie wenige Minuten. Nur habe ich mich nicht anders gefühlt als vorher!»
Robert begleitete Leah zur Haustür, öffnete sie und …«Ich fühlte keine Angst mehr», sagt sie. Tränen habe sie in den Augen gehabt. Glückstränen! Sie war tatsächlich befreit. «Es war, als wäre mein altes Ich zurückgekehrt», beschreibt sie das wunderbare Gefühl. «In der Tiefenentspannung kann ich herausfinden, was die Angst auslöst», erklärt Hisee seine Methode. «Ich habe in Leahs Unterbewusstsein anstelle der Angst eine positive Botschaft verankert! Dass Leah, sobald sie rausgeht, tief einatmet und sich mit jedem Atemzug sicher und behütet fühlt.» Leah ist sehr dankbar. Die zurückgewonnene Freiheit ist neben ihrer Tochter das grösste Geschenk ihres Lebens.