Carl und Stella Schell auf der Dachterrasse ihrer grossen Wohnung hoch über Locarno: Mit dem Rollator hält sich der 88-Jährige hier so fit, wie es noch geht.
Carl Schell
Er träumt von der goldenen Hochzeit
Der Tod hat beim letzten Überlebenden der vier weltberühmten Geschwister Schell schon zweimal angeklopft. Doch der einstige Schauspieler hat noch einen Wunsch.
Der Blick auf Locarno, den Lago Maggiore und die Magadino-Ebene ist atemberaubend. Auf dem Berg in Locarno-Monti geniessen Carl Schell (88) und seine Gattin Stella (68) ihren wunderschönen Alterssitz.
«Seit 46 Jahren sind Stella und ich nun schon verheiratet», schwärmt Carl Schell von seiner Frau. «Wir sind noch immer sehr glücklich.» Man glaubt es dem Paar aufs Wort. Das Glück fanden sie auch in dieser grossen Siedlung auf dem Dach hoch über dem See. «Rundherum ist es grün. Wir leben im Paradies.»
Doch dieses Paradies war vor drei Wochen arg bedroht. Stella Schell: «Wegen einer akuten Vergiftung musste mein Mann notfallmässig ins Spital eingeliefert werden. Aber wir hatten Glück.» Ein paar Tage später durfte der alte Herr wieder nach Hause.
Im November 2017 wird er 90, seine Stella im Oktober zuvor 70. «Ich hoffe, ich habe noch ein paar Jährli. Den 50. Hochzeitstag möchte ich schon noch erleben», sagt Carl Schell, den vor ein paar Jahren auch noch ein «Schlägli» traf. «Es war – Gott sei Dank! – nur eine Streifung», beruhigt Stella. «Seither fällt ihm manchmal das rechte Augenlid etwas herunter.» Der Star aus Filmen wie «Der blaue Max» denkt natürlich auch über den Tod nach. «Direkt Angst vor dem Tod habe ich nicht», sagt Carl Schell. «Man stirbt ja nicht, man verwandelt sich bloss. Deswegen ist für mich diesbezüglich die christliche Religion die beste. Wir haben einen Gott, der für uns gelitten und nicht nur geherrscht hat. Was nach unserem Tod passieren wird, ist für uns alle ungewiss.»
Zu seinen Geschwistern hatte Carl Schell ebenso einen guten Kontakt wie heute zu seinen Kindern und Enkeln. «Auch Maximilians Witwe Iva kam – wie alle anderen Familienmitglieder – zu unserem 45. Hochzeitstag. Maria ist leider zu früh gestorben. Noch mit 70 sah sie super aus, wie das blühende Leben. Nach dem Tod unserer Mama, die mit 90 starb, mochte sie nicht mehr leben.»
Carl Schell und die gebürtige Münchnerin Stella, die fliessend Schwiizertütsch spricht, haben zwei Kinder. Sohn Marco Schell (45) hat drei Buben, Lucien (10), Valentin (6) und Benjamin (4), Tochter Caroline (33) ist eine sehr begabte Malerin und Bildhauerin, ist Single und wohnt in Marbella, Spanien.
