Seiner Witwe noch immer ganz nah

Sie spürt ihn – immer und überall. «Ich fühle mich nicht allein», erklärt Hella Brice (67), Witwe von Pierre Brice, der am 6. Juni 2015 im Alter von 86 Jahren starb. «Er ist bei mir, spricht mit mir, beschützt mich. Und ich weiss, dass wir uns wieder treffen.» Auch nachts ist ihr Mann präsent. «Ich träume oft von ihm, erlebe ihn in sehr überirdischen Situationen. Wir sind ganz woanders, aber zusammen. Wir reden und diskutieren.»

Eigentlich habe sie ihn nicht verloren, nur sein Körper sei gegangen. «Seine Seele ist präsenter als je zuvor.» Doch er fehlt ihr sehr. «Jede Sekunde vermisse ich seine greifbare Nähe. Er war mein Traummann, wird es immer bleiben. Ein Gedanke ersetzt ja nicht das körperliche Gefühl.» Wenn die Trauer sie überkommt, zieht sich Hella zurück. «Ich heule wie ein Schlosshund, reisse mich dann wieder zusammen. Ich mag kein Selbstmitleid.»

Viele Rituale hat sie beibehalten. Wenn sie im Haus bei Paris ist, lässt sie seinen Platz am Esstisch frei. Und im Bett schläft sie auf seiner Seite. «Wir hatten keine getrennten Schlafzimmer. Für mich war alles in Ordnung, was er tat – auch wenn er bis zwei Uhr morgens lesen wollte. Selbst wenn er schnarchte, spürte ich ein innigstes Liebesgefühl.» Das Anwesen wollte sie verkaufen, hat das Angebot aber wieder vom Markt genommen. «Mir ist es wichtig, dass es jemand übernimmt, der alles in Pierres Sinn weiterführt.»

Ihre Drillingsschwestern Huberta und Gabi, in deren Villa sie in Gräfelfing bei München meistens lebt, stehen ihr von den sieben Geschwistern am nächsten. Sie spenden ihr Trost, lassen sie kaum allein. In Gräfelfing liegt auch das Grab ihres Mannes, das sie regelmässig besucht. Nicht aber am ersten Todestag, an dem sie an einem Fantreffen sein wird: «Ich reise nach Kroatien, wo ich am 6. Juni an den ‹Winnetou›-Drehorten eine Gedenktafel für Pierre einweihen und mich gemeinsam mit seinen Fans an ihn erinnern werde. Das wird ein unvergesslicher Moment!»