Pepe Lienhard
Drei Frauen sind sein Ein und Alles
Sie spielen im Leben des berühmten Bandleaders die Hauptrolle: Ehefrau Christine und die beiden Töchter Nina und Lara. Wenn sie etwas wünschen, hat er immer ein Ohr für sie.
Wie das Leben so spielt: Die Eltern lassen sich scheiden, die Kinder pendeln zwischen Mami und Papi, und wenn es optimal läuft, dann leidet niemand. «So war es bei uns.» Das erzählen Pepe Lienhard (70) und seine beiden Töchter Nina (27) und Lara (25) der GlücksPost während eines gemeinsamen Besuches im Zürcher Zoo. «Wir haben alle zusammen eine sehr gute Beziehung.» Auch mit ihrer Mutter, Pepes Ex-Frau Anita, die in Mettmenstetten ZH eine Praxis für Chinesische Medizin betreibt. «Sie ist von ihrem Partner nochmals Mutter geworden. Unsere Stiefschwester Fanny ist zwölf, jetzt bereits an der Gymi-Prüfung und ein pubertierender kleiner Rotzlöffel.» Nina lacht. «Ist doch klar: Einzelkind! Sie wird von allen verwöhnt, auch von uns.» Jeden zweiten Sonntagabend sind Pepes Töchter bei ihrem Mami zum Znacht.
Und wie oft sehen sie ihren Vater? Pepe: «Wenn ich unter der Woche ins Büro in Zürich fahre, essen wir irgendwo spontan zu Mittag. Beide lieben Sushi und Italienisch.» «Meistens holt er uns im Büro ab. Wir arbeiten beide im Kreis 6 im gleichen Haus, aber bei verschiedenen Firmen», erzählt Lara. «Mir fällt auf, wie zufrieden beide in ihrem Job sind, sie erzählen jeweils begeistert davon. Das sollte jeder anstreben», sagt Pepe, der seine beiden Mädchen seit jeher verwöhnt.
Auch mit Tieren: Pepe und seine Töchter sind totale Tiernarren. «Ich erfüllte ihnen fast jeden Wunsch. Draussen hatte ich ein Tropenhaus voller exotischer Vögel wie Tukane und auch einen Ara-Papagei. In der Stube freuten sich derweil gleichzeitig fünf Katzen, zwei Hunde, zwei Skunks, Stinktiere («Ohne Stinkdrüsen!»), Schildkröten in einem Terrarium, Zwerghamster sowie 80 Rennmäuse ihres Lebens.» – «Ausser Ratten und Schlangen durften wir alles haben», meint Lara. Und wer hat die Verantwortung übernommen? «Ich», erklärt Pepe. «Das ging ja nicht anders, obwohl wir übers Feld nur 300 Meter auseinander wohnten.» Nina: «Wir durften nur zu Papi, wie es abgesprochen war. Am Wochenende konnten wir frei zwischen Mami und Papi entscheiden.»
Die gross gewachsenen Lienhard-Töchter – Lara ist 1,80 und Nina 1,77 Meter gross – sind nicht nur im Showgeschäft aufgewachsen. Beide arbeiten nun indirekt in der Show-Branche. Nina: «Ich betreue in einer Agentur Stylisten und bin für deren Booking zuständig. In diesem Job muss man Allrounder, zuweilen auch Seelsorger sein, und sich so nebenbei um die Wehwehchen dieser Menschen kümmern.» Lara arbeitet im gleichen Haus bei einer Agentur für Fotografen. «Dabei organisiere und leite ich Foto-Shootings, buche Models und suche Locations.» Pepe ist stolz auf beide. «Ich habe versucht, in der Erziehung den Mädchen Respekt beizubringen, zum Beispiel Kellner nett zu behandeln, Grüezi zu sagen und die Leute dabei auch anzuschauen.»
Dass zwischen den beiden total unterschiedlichen Schwestern nicht immer eitel Sonnenschein herrschte, geben die drei offen zu. «Kaum zu glauben, wie sehr sich meine Töchter früher gestritten haben», erzählt Pepe. «Das tun wir heute noch immer», wirft Lara ein.» Pepe: «Im Ernst, die zwei haben richtiggehend ‹geschlegelt›, sich an den Haaren gerissen und geboxt.» Pepe atmet tief durch. Um gleich darauf zu strahlen: «Dafür bin ich jetzt mit ihnen der glücklichste Mensch.»
Beide mögen die Swing- und Jazz-Sachen, die ihr Vater spielt. «Als Teenie liebte ich Rock und Punk. Papi war sehr tolerant, aber er ermahnte mich, die Hände von Drogen zu lassen, als ich damals auf die Gruppe ‹Baby Shambles› und deren drogensüchtigen Sänger Peter Doherty stand.» Und Udo Jürgens? Pepe: «Lara hat früher im Wäschekorb von Udo hinter der Bühne geschlafen. Die Mädchen konnten in seiner Garderobe ein- und ausgehen, waren im Hotel, im Bus, einfach überall dabei.» Wie erlebten Nina und Lara Udo? «Er hat sich immer riesig gefreut, uns zu sehen, benahm sich gegenüber uns wie ein guter Onkel. Später waren wir auch oft mit Papi, seiner Frau Christine und Udo essen.»
Am 23. März wurde Pepe 70. Mit seiner Big Band geht er wieder auf Tournee (siehe Box): «Das Alter spüre natürlich auch ich», gesteht er. «Als mir kürzlich mal am Morgen schwindlig war und auf dem Tagesplan zehn Interviews und TV-Aufnahmen standen, sagte ich alle Termine kurzerhand ab. Die Gesundheit ist mir wichtiger. Seither versuche ich, eine gesunde Balance zwischen Jobs und Privatleben zu finden. Mit meiner Frau Christine bin ich sehr glücklich. Ihr möchte ich viel meiner Zeit widmen. Abgesehen davon: 70 ist auch nur eine Zahl.»