Kommt der grosse Schmerz jetzt wieder hoch?

Magisch war für das glückliche Ehepaar Paola und Kurt Felix die Zahl 75. Der TV-Unterhalter wollte sein Leben eben in drei mal 25 Jahre aufteilen, und die letzten 25 Jahre – und wohl mehr – geniessen. Doch eine heimtückische Krebs-Erkrankung machte all das nicht mehr möglich.

Im Gespräch mit der GlücksPost sagte Paola vor wenigen Tagen: «Es erfreut und berührt mich, dass der 75. Geburtstag von Kurt in der Schweiz und in Deutschland im Fernsehen mit je einer Sendung bedacht wird. Über diese Wertschätzung wäre auch Kurt sicherlich sehr glücklich gewesen. Sein Lebensmotto lautete: 25 Jahre lernen, 25 Jahre arbeiten, 25 Jahre geniessen. Am 75. Geburtstag hätte es sich erfüllt. Und Kurt betonte immer, alle weiteren Jahre seien dann noch geschenkt. Für mich waren all die Jahre mit Kurt das grösste Geschenk meines Lebens.» Und Paola (65) fügt hinzu: «Es gab ein Leben vor Kurt. Es gab ein Leben mit Kurt. Es bleibt ein Leben mit Kurt – er ist immer und überall in all meinen Gedanken.»

Zwei TV-Stationen ehren nun Kurt Felix. Das Schweizer Fern­sehen liess von Felix’ Weggefährten und Dokumentarfilmer Beat Hirt einen Film drehen (SRF 1, 28. März, 18.10 Uhr). Prominente Gäste seiner Sendungen, Freunde und Mitarbeiter stehen im Mittelpunkt. Darunter sind Bernhard Russi, Ursula Schaeppi, Rolf Knie, Karl Dall und – natürlich Paola.

Zu sehen sein werden spezielle Glanzlichter aus seinem Schaffen. Das deutsche Fernsehen (SWR, 27. März, 20.15 Uhr) hat Persönlichkeiten vor die Kamera geholt, die – wie Kurt Felix – die TV-Landschaft geprägt haben. Seine Freunde und Wegbegleiter wie Frank Elstner, Caroline Reiber, Thomas Gottschalk, Dieter Thomas Heck und Reinhold Messner – erinnern sich an die gemeinsame Zeit und seine Streiche.

Nicht nur Paola ist für immer mit Kurt Felix verbunden. Werner Kimmig, heute einer der grössten TV-Produzenten Deutschlands, hat seine Karriere Kurt zu ver­danken. Er lernte Kurt als Manager von Paola und Costa Cordalis kennen. Kurt schlug ihm vor, Filme mit der versteckten Kamera zu drehen. Bis heute produziert er sie, und er sagt: «Als Kurt 2003 den ‹Bambi› für sein Lebenswerk erhielt, sagte er in der Dankesrede: ‹Ich möchte meinem besten Freund danken, den ich habe.› Ich hätte es umgekehrt genauso formuliert.»

Loyalität – das war einer der ganz grossen Charakterzüge von Kurt Felix. Der sechsfache «Oscar»-Preisträger Arthur Cohn, der voller Bewunderung für Kurt Felix war, sagt: «Er war immer für alle da.» Und der Basler Filmproduzent fügt hinzu: «Er dachte stets und immer mit dem Herzen.»

Kurt Felix wird für immer ein Teil der Schweizer und der deutschen TV-­Geschichte bleiben. Seine Shows waren damals Neuland, sein Leben immer vorbildlich. Ja, die magische Zahl 75. Sie sollte sich nicht erfüllen. Aber in unseren Herzen und Erinnerungen lebt Kurt Felix weiter. Die Generationen, die seine grossen Shows sahen, werden ihn nie vergessen.